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Kirsten Inga Lieke – Nanosonne

Transmissionselektronenmikroskopie, Elektronenbeugungsbild zum Thema „Tag“: Bei dem untersuchten Partikel handelt es sich um ein luftgetragenes Wüstenstaubpartikel aus der nördlichen Sahara, das während der SAMUM (Saharan Mineral Dust Experiment) Messkampagne 2006 mit einem in einem Flugzeug installierten Düsenimpaktor gesammelt wurde. Das Elektronenbeugungsbild entsteht aus einem Ausschnitt eines wenige Mikrometer großen Silikat-Mischpartikels. An dieser Stelle findet man auf dem silikatdominiertem Agglomerat ein orientiertes Kalzitkorn (Beugungsreflexgitter), sowie Beugungsringe von wesentlich kleineren, statistisch orientierten Kalzitkörnern. Die Auswertung solcher Beugungsbilder ist äußerst komplex und schwierig, da die einzelnen kristallinen Bereiche in solchen heterogenen, intern gemischten Partikeln (Agglomeraten) unterschiedlich orientiert vorliegen. Die Kristallstruktur kann jedoch nur an prominenten Zonenachsen oder aus Pulverbeugungsringen bestimmt werden. Durch die Einbettung der Kristallite im Agglomerat ist eine Orientierung zur Bestimmung der Kristallstruktur meist schwierig bis unmöglich, da die Dicke der Agglomerate in verschiedenen Richtungen variiert und so Beugungsuntersuchungen oft unmöglich macht. Das Bild zeigt die Diversität und Heterogenität solcher atmosphärischer Wüstenstaubpartikel, welche es umso schwieriger macht, ihren Beitrag (Streuung und Absorption) zur atmosphärischen Strahlungsbilanz und damit ihre Klimawirksamkeit abzuschätzen. Künstlerische Interpretation: Ein Blick in die Nano-Sonne enthüllt ein Sternenmeer aus Beugungsreflexen.