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Vom Fahrgastdampfer zum Bürgerforschungsschiff: Make Science Halle startet in Halle an der Saale zur Blauen Bioökonomie im Wissenschaftsjahr 2020 des BMBF

„Alle in einem Boot“ hieß am 09. März 2020, als sich das das Bürgerforschungsboot „Make Science Halle, eine Initiative vom science2public e.V. und Projekt im Zuge des Wissenschaftsjahres 2020, auf seine Jungfernfahrt nach Halle/Saale begab. Während der ganztägigen Schiffsreise, welche in Bernburg startete, berieten sich Vertreter der Kooperationspartner wie z.B. Hochschule Merseburg, Hochschule Anhalt, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Fraunhofer IMWS, über die Umsetzungen unterschiedlicher Forschungsstationen und -arbeiten. Künftig sollen gemeinsam mit Studierenden und Forscherinnen auch Bürger*innen auf dem Schiff Experimente machen und Forschung erleben können.

Die Anwendungsbereiche gehen dabei von Algen als Nutzpflanzen über Aufbereitung von Saalewasser zum Trinkwasser bis hin zur Gewässerreinigung und einem Mikroplastiklabor. Während über Ein- und Umbauten auf kleinstem Raum, Fahrpläne und Routen, Formate wie Camps, OpenAir-Kino, Nachtfahrten und Hängematten diskutiert wurde, ließ sich die schöne Natur rund um die Ufer des Salzland-und Saalekreis beobachten.

Gegen 17 Uhr traf die M.S. Halle schließlich in Halle ein und legte kurze Zeit später am Steg des Mitteldeutschen Multimedia-Zentrums an. Den Abend ließ man mit einer Präsentation der erfolgreichen Tagesergebnisse und einem kulinarischem Probe-Buffet ausklingen, welches Einblicke in die Vielfalt der Algenküche gab und zeigte, wie vielseitig allerhand Algensorten einsetzbar sind. Diese wurden in Gerichten wie Suppe, Gnocchi, aber auch diverse Brötchen und Käsekuchen verarbeitet. Für den Durst stand gekühltes „Seegang“ bereit, ein Bier welches neben Braugerste auch Essenz der Rotalge enthält, und so für einen mild salzigen, süßlichen Geschmack sorgt. Nach sehr positivem Echo der ersten Test-Gäste wird das Bio-Ökonomische Angebot rund um Alge und mehr ausgebaut und regelmäßig an Bord angeboten werden.

Für den 19. April 2020 ist nun ambitioniert die erste offizielle Fahrt geplant, worauf in den Folgemonaten eine Vielzahl an Angeboten für Forschungsfahrten und -Formate für Schüler*innen, Student*innen und Interessierte im Bereich „Blaue Bioökonomie“ folgen werden. Bis dahin wird die M.S. Halle aber zunächst für die notwendigen Umbauarbeiten als Mitforschungsschiff am Anleger des MMZ liegen  und danach die Fahrt über die Saale in benachbarte Wissensorte aufnehmen. Die Bürger*innen der Stadt Halle und Umgebung  sind herzlich dazu eingeladen mit uns gemeinsam zu forschen und zu entdecken. Informationen werden in Kürze auf der neuen Website www.ms-halle.science bereitgestellt werden.

„MakeScience Halle!“ Expedition Blaue Bioökonomie – alle in einem Boot!

Wissenschaftler*innen & Bürger*innen forschen gemeinsam in einem Boot zur blauen Bioökonomie im Wissenschaftsjahr 2020

Gemeinsam Wissen schaffen in einem Boot. Die Make Science Halle möchte als erstes schwimmendes Bürgerforschungslabor zum Thema „Blaue Bioökonomie“ auf einem blauen Band der Wissenschaft zentrale Wissen(schafts)orte von Halle (Saale) und der Region miteinander verbinden.

Damit stellt ein reales Boot eine neue, schwimmende Plattform für Wissenschaftsvermittlung dar, die weit über Ausstellungen und Exponate hinausgeht und auf eine engagierte, aktive Beteiligung und Zusammenarbeit der beteiligten Partner und Teilnehmer*innen an Forschung und Wissenschaft zielt: Übergeordnetes und gemeinsames Ziel aller Partner ist es, Bürger*innen unterschiedlicher Herkünfte und Altersgruppen gemeinsam mit Wissenschaftler*innen an Forschung im Rahmen des Forschungsfeldes „Blaue Bioökonomie“ insbesondere in Form von Citizen science-Formaten zu beteiligen und dazu zu gemeinsamen Expeditionen rund um das Thema einzuladen.

Die „Blaue Bioökonomie“ basiert dabei als Forschungsfeld auf der nachhaltigen Nutzung biologischer Ressourcen aus dem Wasser wie z.B. Algen oder Aquaponikprodukte und bündelt im Verbund entsprechende Kompetenzen. Das Projektvorhaben führt insbesondere vier regionale Hochschulen als Wissen(schafts-)orte, die am Wasserweg der Saale gelegen sind, interdisziplinär mit ganz konkreten Aktivitäten und Maßnahmen und einer verbindenden Ringvorlesung zur „Blauen Bioökonomie“ auf dem Boot zusammen: die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Kunsthochschule Burg Giebichenstein; Hochschule Merseburg; Hochschule Anhalt. Weitere Wissensorte und Bildungseinrichtungen nahe der Saale, u.a. das Salinetechnikum, das BUND-Umweltzentrum mit der Ökoschule Franzigmark bringen eigene Aktivitäten rund um das Thema Umweltbildung und Nachhaltigkeitserziehung im Bereich „Blaue Bioökonomie“ ein.

Dazu gehören bspw. mehrtägige Science Camps und Ferienangebote rund um die „Blaue Bio-Ökonomie“ und Biodiversität, Projekttage rund um Mikroplastik und Nitratbelastung im und am Fluss, Fischleder-Nähwerkstatt, Workshops zur Trinkwasserherstellung eines „Saale-Sprudel“, Algen-Keks-Backstube, Mitmach-Gastronomie mit Wissensbuffet rund um Alge, Fisch & Co, „Blaues Bier“-Brauworkshop aus der Alge, Fulldome-Cinema auf dem Boot mit Filmnächten zur (Blauen) Bioökonomie mit Film-Experten-Gespräch im Anschluss u.v.m.Das geplante Projekt stellt durch die außergewöhnliche Verbundstruktur und das hohe Engagement der beteiligten regionalen Hochschulen und Partnerorganisationen die Möglichkeit für einen in hohem Maße innovativen außeruniversitären wie außerschulischen Lehr-Lern-Ort dar, der auf einer gemeinsam genutzten schwimmenden Plattform die unterschiedlichen Expertisen und Kompetenzen zum Thema „Blaue Bioökonomie“ zusammenführt, bündelt und in der Zusammenarbeit konkret erweitert, Studierende in neue Vermittlungskonzepte einbindet und damit in aktiver Praxis- und Forschungsarbeit mit Bürger*innen, d.h. Fachfremden, als Mit-Forschende neue Methoden in der Wissenschaftskommunikation / -vermittlung sowie insbesondere Citizen Science erprobt, schult und fördert.

Gleichzeitig bietet das Boot mit seinem hohem Freizeitwert, als beliebtes touristisch wie familiär genutztes Ausflugsobjekt und geplanten Synergien zum Wassersport gerade für wissensferne Zielgruppen, Jugendliche, Familien neue, niedrigschwellige Zugänge zum Thema Wissenschaft: Die beliebte Ausflugsfahrt auf einem Boot wird zum gemeinsamen Forschungserlebnis. Tauchgänge werden zu ökologischer Mikro-Spurensuche. Das Thema Wasser als Ressource, Nachhaltigkeit, Transformation durch (blaue) Bioökonomie bietet angesichts der Fridays4future-Bewegung und entsprechend hoher medialer Berichterstattung einen optimalen Referenzrahmen.

Menschen verschiedener Herkünfte, Bildungsgrade, Backgrounds begegnen einander auf der gemeinsamen Fahrt, erfahren, erleben, erforschen gemeinsam, wie unsere Welt, unser Planet nachhaltig transformiert werden kann am Beispiel blauer Bioökonomie / Ressourcen aus dem Wasser.

Durch eine verbindlich geschlossene Netzwerkpartnerschaft der genannten vier Hochschulen, der Stadt Halle (Saale) mit dem Verein science2public als zukünftiger Betreiber wird eine Nachhaltigkeit der Make Science Halle gewährleistet. Eine Übertragbarkeit auf andere Regionen Deutschlands ist über den Strategiekreis „Wissenschaft in der Stadt“ (WISTA) avisiert, in dem sich science2public seit zwei Jahren als Vertretung für die Region Halle (Saale) einsetzt und engagiert.

Alle Neuigkeiten zur Make Science Halle gibt es auf ms-halle.science