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Expertenworkshop zur OpenAcademy in Zusammenarbeit mit Jugend forscht

Unter der Fragestellung „How to learn science communication?“, fand am 08. März 2024, im Mittel­deutschen Multi­mediazentrum (MMZ), ein Work­shop zur ersten Konzeption der OpenAcademy statt. Diese wird, neben dem OpenLab und dem OpenSpace, ein wesentliches Handlungsfeld des neuen Kompetenz­zentrums für Wissenschafts­kommunikation und Trans­formation im Fluss für (H)alle bilden.

Neben unseren Partner­hochschulen des „Blauen Bands der Wissenschaft“, nahmen weitere Expert*innen aus Wissenschafts­kommunikation, Wissen­schaft und Bildung an der Veranstaltung teil. Sie diskutierten gemeinsam mit rund 20 „Jugend forscht“-Allumni, die für das PerspektivForum „Karrierewege“ zu Gast in Halle waren, an vier runden Tischen über die einzelnen Themen­bereiche der neuen Open­Academy gemeinsam mit den Expert:innen über wesentliche Skills, Zielgruppen, Profile und das Berufsbild des / der Wissenschafts­kommunikator:in. An den Thementischen (1) Nach­haltigkeits­­kommunikation, (2) Neue Medien-, Digital- und KI-Kompetenz, (3) Grüne Gründung (Fokus: Frauen) und (4) Foresight/Zukunftsforschung, fanden lebhafte Diskussionen über neue Ideen, relevante Zielgruppen, wesentlichen Inhalten oder auch innovativen, wirksamen Methoden der Vermittlung statt.

Der Tisch der (1) Nachhaltigkeits­kommunikation stellte beispielsweise heraus, dass Wissenschaft in einfacher Sprache vermittelt werden müsse und es intensive Bemühungen brauche, die Zielgruppe über die verschiedenen, insbesondere digitalen Wege zu erreichen. Unser Ansatz: Public Engagement statt Communication mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Innovation und Inter­disziplinarität lud ein zur Frage, welchen Beitrag Wissenschafts­kommunikation zum Struktur­wandel in Mittel­deutschland leistet und wie wir durch Nachhaltigkeitskommunikation die Ziele des European Green Deals erreichen können – und das, ohne dass jemand auf der Strecke bleibt. Einig waren sich die Expert:innen, daß Nachhalgtigkeit keine Unterdisziplin der zukünftigen Akademie sein dürfe, sondern übergeordnete Mission.

Diesen Input unterstützte auch der Tisch (2) Neue Medien-, Digital- und KI-Kompetenz. Sie hoben insbesondere den Punkt der inter­disziplinären Co-Creation hervor mit einer stark team- und projektbezogenen Arbeit als Ergebnis und diskutierten mit verschiedenen Expertisen die Frage: Welchen Wert haben neue Medien und Technologien in der Gesellschaft und wie können neue, innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz im Strukturwandel und der Mission des Green Deals eingesetzt werden? 

Welche Impulse kann (3) grüne Gründung, mit Fokus auf Frauen, in die neue Open­Academy einspielen? Welche Relevanz hat diese besondere Zielgruppe und Kompetenz im Rahmen einer OpenAcademy für Wissenschafts­kommunikation zwischen Innovationsförderung von Frauen im Nachhaltigkeitsbereich und ihrer kompetenten Vermittlung?

Die Teilnehmenden des Thementisches diskutierten dazu zunächst die Frage, was „grüne“ Gründung überhaupt konkret bedeute. Zudem solle die Akademie bereits früh im Gründungsprozess begleiten, ohne dabei ein Gründerservice zu sein. Auch Rahmenstrukturen wie bspw. die Frage von Kinderbetreuung und veralteten Rollenbildern wurden an diesem Tisch intensiv diskutiert mit dem Ziel, (potenzielle) grüne Gründerinnen gezielt zu adressieren, sie in ihren individuellen  Kommunikationskompetenzen weiterzubilden und untereinander und mit den anderen Teilnehmer:innen der Open­Academy gut und wirksam zu vernetzen, um ihr „grünes“ Start-up im Team aufbauen zu können.

Zum Kompetenzfeld „Wie kann ich Zukunft lernen?“ wurde sich am vierten Thementisch zu Foresight / Zukunftsforschung (4) ausgetauscht.

Unsere Mission, den Wert von Foresight als Methode für strategische Wissenschafts­kommunikation erkennbar und nutzbar machen, um Gesellschaft, insbesondere Nachhaltigkeits­politik, über Szenarien und Zukunftsbilder mitzugestalten, fand großen Anklang. Indem der Blick vom jetzt ins morgen verlagert wird, können Entscheidungen für Umsetzungs­prozesse zielgerichteter getroffen und wissenschaftliches wie auch politisches Handeln nachvollziehbarer argumentiert werden. Die strategische Vorausschau stellt damit eine Schlüsselkompetenz, ein „Future Skill“ dar und sollte im Rahmen der OpenAcademy auch entsprechend etabliert werden – nicht nur in Politik und Wirtschaft als aktuelle Anwendungsfelder von Foresight, sondern auch in der Wissenschafts­kommunikation.

Die verschiedenen Impulse der Veranstaltung werden nun ausgewertet und in ein detaillierteres Konzept eingearbeitet. Der Aufbau des neuen Kompetenzzentrums für Wissenschafts­kommunikation und Transformation im Fluss für (H)alle geht weiter.

Wir haben gefragt, Alumnis von Jugend forscht antworten. Wie kann Wissenschaftskommunikation gelingen? Was Jungforscher:innen über Wissenschaftskommunikation denken und sagen.

Mehr Informationen zum Projekt Kompetenz­­zentrums für Wissenschafts­­kommunikation und Transformation Stadt –Land – Fluss in Mitteldeutschland.